Training...

...bezeichnet einen komplexen Handlungsprozess – regelmäßig unter Anleitung und Kontrolle von Trainern – mit dem Ziel der planmäßigen und sachorientierten Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand und auf die Fähigkeit zur bestmöglichen Präsentation ("Ausprägung") der Leistung in Bewährungssituationen.

Als komplex wird in diesem Zusammenhang ein Handlungsprozess bezeichnet, der darauf ausgerichtet ist, angemessene Wirkungen auf alle leistungsrelevanten Merkmale des Sportlers zu erzielen. Planmäßigkeit ist gegeben, wenn Teilziele, Trainingsinhalte, Trainingsmethoden, Trainingsaufbau und Trainingsorganisation (unter Beachtung trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse und trainingspraktischer Erfahrung) über einen längeren Zeitraum hinweg im Voraus festgelegt sind, wenn sich der Trainingsvollzug an diesen Vorgaben orientiert, wenn die Durchführung kontrolliert wird, wenn die Wirkung mit differenzierenden Leistungskontrollen überprüft wird, wenn also eine Steuerung und Regelung im Hinblick auf das angestrebte Ziel erfolgt. Sachorientiert heißt, dass alle Handlungen so ausgeführt werden, dass sie auf direktem Weg zu dem angestrebten Ziel einer bestimmten Leistung oder einem bestimmten Leistungszustand hinführen.

Was passiert...

Die Belastung (Trainingsreiz) führt zu einer Störung des biochemischen Gleichgewichts im Organismus (Homöostasestörung). Um künftigen Belastungen der gleichen Art besser gewappnet zu sein, reagiert der Körper darauf mit einer Anpassung ("Adaption"), aus der ein höherer Funktionsstand resultiert.

Um das Training richtig zu steuern, also ausreichende Belastungsreize für eine Anpassung zu setzen, den Organismus aber nicht zu überlasten, bedarf es der genauen Kenntnis der Belastung von einzelnen Trainingseinheiten bzw. ihrer Summe. Die Trainingsbelastung wird dabei von den so genannten Belastungsnormativen bestimmt.

Was wir wollen...

Wir streben individuelle Verbesserungen (z.B. PB) sowie stete Verbesserungen unserer Athleten im Wettberwerbsvergleich (z.B. Platzierungen und Titel) an - und zwar nicht als Ergebnis von reinem Talent oder biologischer Akzeleration (Früh-/Vorentwicklung), sondern als unmittelbare Folge einer VERBESSERUNG DURCH TRAINING.

Wie wir uns organisieren...

Anders als ein Kalenderjahr beginnt das Leichtathletikjahr im Oktober. Startend in KW40/41 wird die Jahresplanung in verschiedene Abschnitte („Perioden“) unterteilt. Generell sind dies die Vorbereitungs-, die Wettkampf- und die Übergangsperiode/-phase. Die Vorbereitungsphase wird in die allgemeine (AV) und spezielle Vorbereitungsphase geteilt (SV). Wie bereits zu vermuten stehen im ersten Teil allgemeine Zubringerleistungen und im zweiten Teil immer wettkampfnähere und disziplinen-spezifische Fähigkeiten schließlich bis zu den Technikverbesserungen auf dem Programm. Um den Erhalt der gelegten Grundlagen und die weitere Verbesserung der Technik und schließlich die optimale Leistungsausprägung geht es dann in der Wettkampfphase. Übergangsphasen dienen ferner der körperlich/physischen als auch der geistig/psychischen Regeneration.

Die verschiedenen Planungsebenen sind die Mikrozyklen (1-2 Wochen), die Mesozyklen (2-6 Wochen) sowie die Makrozyklen (meist 1/2 Jahr).

Beispielhafte Entwicklung der Leistungsfähigkeit bei Einfach- (blau) und Zweifachperiodisierung (grün)
Beispielhafte Entwicklung der Leistungsfähigkeit bei Einfach- (blau) und Zweifachperiodisierung (grün)

Wir praktizieren eine Zweifachperiodisierung. Je nach Leistungsstand der Gruppe bzw. einzelner Athleten liegen die "Gipfel" dabei Mitte/Ende Januar und Mitte/Ende Juni (Landes- und Regionalmeisterschaften) oder Mitte Februar bzw. August (Deutsche Meisterschaften).