Gründungsphase

Anfang der 2000er Jahre näherten sich zunächst die Leichtathletik treibenden Vereine in den Kommunen Kirchhundem und Lennestadt an. Die 1990er Jahre hatten den Vereinen TV Kirchhundem und TSG Lennestadt viel Freude gebracht. Die Kirchhundemer Athleten Matthias Esser (Herrntrop) und Kerstin Jürgens (Marmecke) waren häufig mit sehr guten Leistungen in der heimischen Presse zu finden. Ebenso Janna Rohde (Bamenohl) und Mischa Köhler (Oberelspe) für die TSG Lennestadt. Zu diesen Athleten, die untereinander gemeinsame Trainings und auch Trainingslager - teils mit externen Trainern - organisierten, gesellten sich schnell weitere leistungswillige Sportler und Sportlerinnen. Darunter z.B. David Struck aus Marmecke, Patrick Goeder aus Kirchhundem und Lena Rohde aus Bamenohl.

Anfang der 2000er Jahre gab es allerdings durch Vereinswechsel nahezu aller Leistungsträger einen regelrechten Aderlaß im Bereich Hundem/Lenne. Trotz der Entfernung zog es die Athleten zu strukturstärkeren, moderneren und mehr Unterstützung bietenden Vereinen. Oftmals kümmerten sich die hiesigen Vereine auch zu stiefmütterlich um die leistungs- und wettkampfsportlichen Ambitionen ihrer Leichtathletikabteilungen. Das Verständnis für Bedarf und Aufwand war meist nicht in hinreichendem Maße gegeben. Im Zuge der Wechsel drehten auch hoffnungsvolle Nachwuchsathleten wie Lara und Sandra Reichling und Trainerkandidaten der Leichtathletik den Rücken zu.

Als Initiator der Leichtathletik-Gemeinschaft Südsauerland darf Christian Kramer bezeichnet werden. Nach Rückkehr ins Sauerland arbeitete der ehemals sowohl im TVK wie auch der TSG aktive Leichtathlet ab 2001 im erweiterten Vorstand des TV Kirchhundem mit. Nach der Übernahme des Leichtathletik-Trainings 2002 und später auch der Leitung der LA-Abteilung im TVK ging der Weg angesichts kaum vorhandener Strukturen und kleiner Einheiten schnell auf andere heimische Vereine zu. Im gemeinsamen Training kam man sich näher und der Gemeinschaftsgedanke viel so auf fruchtbaren Boden.

 

Gründung im Jahr 2004

Im Jahr 2004 war es dann soweit. Die Perspektive, gemeinsam die Leichtathletik für einen Teil bzw. auch den ganzen Kreis Olpe voran zu bringen, ließ die vier Gründungsvereine (TV Kirchhundem 1920 e.V., TSG Lennestadt 1886 e.V., TuS 08 Bilstein e.V., TuS Silberg/Varste 09 e.V.) am 26.11.2004 die erste LG-Vereinbarung unterzeichnen.

 

Werdegang

Nach der Gründungsphase stand schnell der Alltag mit seinen Erfordernissen und Aufgaben bzw. deren Verteilung an. Vereinbarungen galt es mit Leben zu füllen - dies in einer "jungen Beziehung" deren Strukturen noch nicht eingespielt geschweige denn gefestigt waren. Unterschiedliche Interessen und unterschiedliches Engagement sorgten in den ersten zwei Jahren allerdings dafür, dass man sich eher auseinander lebte. Auch wenn Differenzen typisch sind und in allen Gemeinschaften mit dazu gehören, musste man den gemeinsamen Weg hinterfragen und so kam es Ende 2006 zum Austritt einiger Vereine. Im Fortgang stellten diese teilweise ihren Wettkampfbetrieb im Kinder- und Jugendbereich völlig ein, fokussierten sich auf spezielle Altersklassen und Disziplinen-blöcke oder den reinen Freizeit- und Breitensport.

Zwar verkleinert aber mit klaren Zielen wurde in der immer noch jungen LG weiter gearbeitet. Schnell stellten sich Erfolge in einem breiten Spektrum,  vielen Disziplinen und Altersbereichen ein, was der Gemeinschaft Auftrieb und Zuspruch verschaffte. Über die drei Kommunen Kirchhundem, Lennestadt und Finnentrop hinaus erweiterte sich die Gemeinschaft über drei Jahre hinweg auch auf die Stadt Olpe. Dort wurde sogar ein Trainer, der sein leichtathletisches Rüstzeug in der LG erworben hatte, installiert. Örtliche Begebenheiten bzw. das Aufgehen der Leichtathletik in einem anderen Verein ließen die Kooperation auslaufen. Gleichermaßen wurde die Zusammenarbeit mit einem bzw. zwei weiteren Lennestädter Vereinen stärker und stärker was nachfolgend zu deren Beitritten zur Gemeinschaft führte.

Viele Erfolge lassen v.a. in den letzten drei Jahren aufhorchen und bestätigen die Verant-wortlichen in ihren gewählten Wegen und einem eindeutigen Zuspruch zu einer auf Dauer und damit perspektivisch angelegten Gemeinschaft, die 2014 ihr zehnjähriges Jubiläum und erfolgreichstes Jahr feiern konnte.

 

Der "Lebenslauf" unserer Gemeinschaft

2004

Gründung der LG Südsauerland am 26.11.04 in Kirchhundem

2005 Erste Starts in der zweiten Hälfte der Hallensaison 2004/2005
  Beitritt des TV Heggen 1954 e.V.
2006 Austritte TuS Bilstein, TuS Silberg/Varste u. TSG Lennestadt
2006 Beitritt des LC Lennestadt/Bilstein e.V.
2007 Dreijährige Kooperation mit dem TV Olpe 1848 e.V. (U16 u.ä.)
2010 Beitritt des TV Grevenbrück 1907 e.V.
2011 Beitritt der TSG Lennestadt 1886 e.V.
2014 Jubiläum "10 Jahre Leichtathletik-Gemeinschaft" 2004 - 2014
  Beitritt des TuS Silberg-Varste 1909 e.V.

Bekenntnis zur Leichtathletik-Gemeinschaft (LG)

Die Leichtathletik-Gemeinschaft Südsauerland (LGS) gedeiht aus sich heraus.

Eine Jahr für Jahr neu konstruierte Startgemeinschaft (StG) kann für uns keine Alternative darstellen. Dieses Modell überspitzt die Talentscharung und -fokussierung. Die "zweite Reihe" der Athleten steht oft merklich zurück. Was ist ferner ein Organisations- und was noch ein Trainingserfolg? Häufig bestehen StGen über die drei namensgebenden Vereine hinaus mittelbar aus weiteren zwei bis drei (nicht genannten) Vereinen. Durch viele Wechsel kommt es zu Nehmer- und Geber-Vereinen und damit zu Profiteuren und Verlierern. Negative Folgen für manche (Vereins-)Entwicklung sind so mit angelegt.

 

Die bisherigen fünf Stammvereine TV Grevenbrück, TV Heggen, TV Kirchhundem, TSG Lennestadt und LC Lennestadt/Bilstein sehen sich in der Leichtathletik-Gemeinschaft Südsauerland nicht bloß gut aufgehoben, sondern verzeichnen durch die Mitgliedschaft in der LGS überdies einen Aufschwung in ihren Leichtathletik-Abteilungen. Wir denken, dies nach einiger Zeit auch vom Neumitglied TuS Silberg-Varste berichten zu können.

Resümierend kann man nach vielen Jahren zur (Leichtathletik-) Gemeinschaft nach unserem Vorbild sagen, dass sie teilweise neue leichtathletische Lebensgeister weckte, teils die leichtathletische Basis stärkte und teils auf gutem Niveau weiter fördern konnte. Sie war und ist somit ein vielseitiger Gewinn für alle Beteiligten.